Radverkehrskonzept  "Fahrradfreundliches Gladbeck 2025“



 

Informationsabend zum Radverkehrskonzept 2025

Am 15. Mai 2019 fand im Ratssaal ein Informationsabend zum Radverkehrskonzept "Fahrradfreundliches Gladbeck 2025“ statt. An einer Vielzahl von Info-Tafeln konnten sich die Besucher einen aktuellen Überblick über den Stand der Bearbeitung des Konzeptes verschaffen sowie Fragen stellen und weitere Anregungen vorbringen. Die dargestellten Informationen werden hier noch einmal gezeigt.

Netzplan
Der Netzplan ist das Ergebnis einer Analyse von Quell- und Zielpunkten für den Radverkehr, die zunächst idealtypisch auf das Gladbecker Straßennetz umgelegt wurden. Städtische Besonderheiten im Netz, Anschlüsse an die Nachbarkommunen, übergeordnete Planungen des Regionalverband Ruhr und des Landesbetriebs Straßenbau NRW wurden in die endgültige Festlegung des Radverkehrsnetzes für das Radverkehrskonzept 2025 miteingearbeitet. Im Netzplan sind folgende Wege-Kategorien dargestellt:

Radschnellwege, überregionale und kommunale Alltagsrouten sowie Freizeitrouten, unterschieden nach Bestand und Planung.
Das Radverkehrsnetz bildet die räumliche Grundlage für die folgende Bestandsaufnahme, Analyse und Festlegung von Maßnahmen.




Bestandsaufnahme

Mit einer Befahrung des Radverkehrsnetzes im September 2017 wurde der Bestand erhoben. Es wurde überprüft, welche Radverkehrsführung in der jeweiligen Straße vorhanden ist (z.B. benutzungspflichtige Radwege, andere Radwege, Schutzstreifen, Radfahrstreifen, selbstständige gemeinsame Geh-/Radwege). Gleichzeitig wurde vermerkt, welche Hindernisse, Barrieren, Sicherheits- oder Komfortmängel im Radverkehrsnetz bestehen.

Die Bestandsaufnahme mit einer gleichzeitigen Beurteilung der Bestandssituation bildet die Grundlage für die weitere Festlegung von konkreten Maßnahmen.




Sofortprogramm

Das Sofortprogramm umfasst rund 70 Maßnahmen, die kurzfristig umgesetzt werden sollen, beispielsweise Korrekturen der Beschilderung, Ergänzung oder Erneuerung von Markierungen auf der Fahrbahn, Reinigungsmaßnahmen, oder deren kurzfristige Umsetzung bereits fest eingeplant ist. Alle Sofortmaßnahmen sind einschließlich einer kurzen Erläuterung in einer Karte verzeichnet. Diese Karte dient als Arbeitsgrundlage für die unterschiedlichen Fachämter.



Maßnahmen Infrastruktur

Alle Empfehlungen des Gutachters für Maßnahmen im Bereich Infrastruktur auf dem gesamten Radverkehrsnetz umfassen weitere rund 70 Maßnahmen im Streckenbereich und rund 20 Maßnahmen für Kreuzungen. In Abgrenzung zu den Maßnahmen des Sofortprogramms sind diese Maßnahmen vielfach nur mit größerem Aufwand umsetzen. Sie setzen neben einem verkehrsplanerischen Entwurf, größeren Abstimmungen teilweise auch mit dem Kreis Recklinghausen und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW und einer Öffentlichkeitsbeteiligung, eine gesicherte Finanzierung z.T. über Förderprogramme voraus. Die Bandbreite der Maßnahmen reicht damit von einfachen baulichen Anpassungen und Markierungen, bspw. von Fahrradpiktogrammen, bis hin zum kompletten Umbau von Straßenräumen oder ganzen Kreuzungen, bspw. von einer Ampelregelung zu einem Kreisverkehr.

Die Übersicht über alle Maßnahmenempfehlungen des Gutachters bildet die Grundlage für die Definition von einem konkreten Umsetzungsprogramm.




Umsetzungsprogramm Infrastruktur

Um alle Empfehlungen des Gutachters für Maßnahmen im Bereich Infrastruktur umzusetzen, bedarf es immenser zeitlicher, finanzieller und personeller Kapazitäten. Damit die Stadt Gladbeck sich realistisch und konkret vornehmen kann, welche Maßnahmen für den Radverkehr sie nach Umsetzung des Sofortprogramms angeht, haben die zuständigen Fachämter ein Umsetzungsprogramm für die kommenden Jahre skizziert. Maßnahmen, die eine besondere Bedeutung für den Radverkehr haben, wurden benannt und gleichzeitig Synergien mit geplanten anderen Straßenbaumaßnahmen genutzt. Besondere Bedeutung haben beispielsweise Maßnahmen, die eine Netzlücke auf einer besonders wichtigen Alltagsroute schließen, wie die Kirchhellener Straße im Abschnitt Berliner Straße/Josefstraße bis Hegestraße/Marcq-En-Baroeul-Straße, oder solche Maßnahmen, die nicht mehr regelkonforme Radverkehrsführungen korrigieren, wie die Roßheidestraße, deren Schutzstreifen zu schmal sind.

Das Umsetzungsprogramm Infrastruktur bildet die Grundlage für das konkrete Verwaltungshandeln und die Umsetzung von Baumaßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in den kommenden Jahren.






Kommunikation - Service - Information

Neben dem wichtigen Handlungsfeld Infrastruktur bedeutet Radverkehrsförderung immer auch zu kommunizieren, zu informieren und Radfahrerinnen und Radfahrern in Gladbeck Service anzubieten. Der Gutachter hat in Abstimmung mit der Stadt Gladbeck konkrete Vorschläge gemacht, welche Projekte in diesen Handlungsfelder gestartet oder weitergeführt werden sollen. Das Thema Fahrradabstellanlagen im öffentlichen Raum und an öffentlichen Gebäuden gehört dazu, ebenso die Einrichtung eines Runden Tischs Radverkehr als Fortführung des Arbeitskreises, der bereits das Radverkehrskonzept in seiner Erarbeitung begleitet hat.



Sicher unterwegs mit dem Fahrrad

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. stellt eine Informationsbroschüre mit hilfreichen Tipps für Rad- und Kraftfahrer bereit. Auch die für den Radverkehr recht komplexen Verkehrsregeln werden anschaulich erläutert. Die gedruckte Fassung liegt im Rathaus ebenfalls bereit.


Die AGFS startet direkt mit einem neuen Flyer rund um die Fortbewegungsmittel: E-Bike, Pedelec, S-Pedelec und E-Scooter. Auslöser war zum einen die allgemeine Unklarheit über die Verwendung der Begriffe und zum anderen die Unwissenheit, wer eigentlich wo genau fahren darf.

Fahrradstraßen

Die AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V.) stellt eine Informationsbroschüre zu Fahrradstraßen bereit. Auch in Gladbeck gibt es im Innenstadtbereich bereits mehrere Fahrradstraßen, weitere sollen folgen. Die gedruckte Fassung liegt im Rathaus ebenfalls bereit.


Veranstaltungstipp
 
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