
Dennoch stellt die Stadt einen genehmigungsfähigen Haushalt vor, wahrt damit ihre Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit und setzt auch 2026 auf wichtige Investitionen.
Der Haushaltsentwurf 2026 weist Aufwendungen von 388,7 Millionen Euro und Erträge von 355,5 Millionen Euro aus. Daraus ergibt sich ein Fehlbetrag von 33,2 Millionen Euro. Die Gesamtverschuldung der Stadt steigt weiter an: Zum Jahresende 2025 werden rund 220 Millionen Euro Liquiditätskredite und etwa 146 Millionen Euro Investitionskredite erwartet – zusammen rund 366 Millionen Euro.
Als Hauptgründe für das negative Haushaltsergebnis nannten Bürgermeisterin und Kämmerin die seit Jahren nicht auskömmliche Finanzausstattung der Kommunen, stark steigende Sozialausgaben, wachsende Personalkosten sowie die stetig zunehmende Anzahl an Pflichtaufgaben, auf die die Stadt kaum Einfluss hat. Hinzu kommen dynamisch steigende Kosten in der Jugendhilfe und der Kindertagesbetreuung. „Allein für Aufgaben, die eigentlich von Bund und Land zu finanzieren wären, hat Gladbeck seit zwischen 2008 und 2022 rund 572 Millionen Euro aufgebracht“, rechnet die Bürgermeisterin vor. Mit Blick auf die angekündigte Altschuldenhilfe des Landes ergänzte Neumann: „Wir rechnen mit einer Entlastung der Liquiditätskredite von rund 63 Millionen Euro. Das ist ein wichtiger Schritt, ersetzt aber keine dauerhaft auskömmliche Finanzausstattung.“
Trotz der angespannten Finanzsituation plant die Stadt im Jahr 2026 Investitionen in Höhe von 56,6 Millionen Euro. Schwerpunkte sind:
„Wir investieren weiter, auch wenn unsere finanziellen Möglichkeiten längst überschritten sind. Wir machen Gladbeck Tag für Tag zu einem Ort, an dem Menschen sich zu Hause fühlen“, so die Bürgermeisterin. Dabei will die Stadt bewusst Prioritäten setzen, die zuletzt die Verschiebung des Umbaus des Willy-Brandt-Platz gezeigt hat. Denn: Nicht alle Projekte können gleichzeitig umgesetzt werden. Investitionen sollen dort konzentriert werden, wo sie für die Bürger:innen den größten Nutzen haben.
Mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen richtete Bürgermeisterin Weist einen klaren Appell an die demokratischen Fraktionen im Rat: „Wir tragen als gewählte Vertreter:innen gemeinsam Verantwortung für unsere Stadt, für die Menschen und für das Vertrauen in die Demokratie. Lassen Sie uns diese Verantwortung in den kommenden Haushaltsberatungen gemeinsam wahrnehmen.“
Mit der Einbringung des Haushaltsentwurfs starten nun die Beratungen in den Fraktionen und Fachausschüssen. Die abschließende Entscheidung über den Haushalt der Stadt Gladbeck ist für den 11. Februar 2026 vorgesehen.
______________________________________________________________________
Auf dieser Seite finden Sie den in der Ratssitzung vom 18. Dezember 2025 eingebrachten Entwurf zum Haushalt 2026 sowie die Haushaltsreden von Bürgermeisterin Bettina Weist und der Kämmerin Stefanie Neumann.
Hier finden Sie die Videoaufzeichnung der Haushaltsrede von Bürgermeisterin Bettina Weist
Hier finden Sie die Videoaufzeichnung der Haushaltsrede der Beigeordneten und Stadtkämmerin Stefanie Neumann