Gerade bei den drei- bis sechsjährigen Kinder zeigt sich eine Verbesserung des Betreuungsangebotes: Im Vorjahr lagen die Quoten bei 86,9 Prozent (Ü3) und 29,7 Prozent (U3). Die Zahl der unversorgten Kinder hat sich gegenüber der letzten Kita-Ausbauplanung um 93 Kinder reduziert. Die Zahlen der Kinder auf der Warteliste sind jedoch weiterhin hoch.
Weiterhin arbeitet die Stadt Gladbeck daran, die Versorgungssituation in der Stadt zu verbessern: Nachdem in den vergangenen drei Jahren das Kita-Sofortprogramm mit drei neuen Einrichtungen Früchte getragen hat, sind weitere Maßnahmen bereits umgesetzt worden. Die nächste Einrichtung, die durch die GWG frühestens ab 1. Oktober 2025 fertig gestellt wird, ist die Städt. Kita an der Enfieldstraße. Hierdurch werden 45 zusätzliche Plätze geschaffen (25 Plätze für Ü3-Kinder und 20 Plätze für U3-Kinder). Bis 2028 sollen acht weitere Ausbaumaßnahmen mit Platzerweiterungen erfolgen sowie sieben Neubauten entstehen.
Bei allen Gladbecker Anstrengungen bemängelt Bürgermeisterin Bettina Weist deutlich die fehlende Unterstützung der schwarz-grünen-Landesregierung: „Ministerpräsident Hendrik Wüst hat bereits zwei Versprechen des Koalitionsvertrages gebrochen Es wird flächendeckend kein beitragsfreies drittes Kita-Jahr in NRW geben und auch das kostenlose Mittagessen für alle Kinder kommt nicht. Das ist bitter und für Familien und Kinder, gerade auch in Gladbeck, eine Katastrophe.“
Um nicht weiter auf dann doch nicht ausreichende Unterstützung des Landes zu hoffen, hat Gladbeck einen eigenen Weg eingeläutet und mit dem Kita-Gipfel, der bereits zweimal auf Einladung von Bürgermeisterin Bettina Weist stattfand, trägerübergreifend eigene kreative Ideen entwickelt. Dazu zählen weitere Brückenangebote, für Kinder, die bald in die Schule kommen und Modelle wie „Wechselschicht“ und „Frühschicht“, bei der beispielsweise OGS-Räume morgens für Kita-Kinder genutzt werden. Aber auch bei diesen neuen Angeboten fehlt die Hilfe des Landes. Dazu die Bürgermeisterin: „Obwohl mir Ministerin Paul in einem Schreiben von Juni mitteilt, dass sie die Bemühungen der Stadt Gladbeck ausdrücklich begrüßt, werden unsere Angebote abgelehnt oder finanziell nicht unterstützt.“
Das heißt, es gibt keine Finanzierung neuer Brückenangebote, die „Wechselschicht“ wird nicht als Modellprojekt anerkannt und deshalb nicht finanziert. Die „Frühschicht“ wird ab September dennoch als ein aus städtischen Mitteln finanziertes Alternativangebot an den Start gehen. 60 zusätzliche Plätze mit je 15 Stunden sollen so kurzfristig entstehen, insgesamt werden es 200 sein.
„Wir in Gladbeck und auch ich als Bürgermeisterin tue alles dafür, die Situation unserer Kinder und Familien zu verbessern. Ich kann nur an die Landesregierung appellieren, es uns gleich zu tun und Verantwortung für unsere Kinder und Familien zu übernehmen, um die Kita-Katastrophe abzuwenden“, so Bürgermeisterin Bettina Weist.