Das NRW-Familienministerium hat Gladbeck jetzt als „Familienkommune 2024“ ausgezeichnet. Mit diesem erstmals verliehenen Landespreis werden Kommunen gewürdigt, die sich besonders für die Belange von Familien einsetzen. Besonders hervorgehoben wurde das datenbasierte und vernetzte Handeln der Verwaltung sowie das starke lokale Netzwerk.
Das größte Netzwerk der Stadt, das Gladbecker Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft lud daher in diesem Jahr unter dem Motto „GEMEINSAM GESTALTEN als Gladbecker Erfolgsfaktor“ zum diesjährigen Herbstplenum in die Stadthalle ein. Über 100 engagierte Netzwerkpartner:innen aus den Kita, Schule, Jugendhilfe, Elternvertretungen, Tagespflege, Familienbildung, Sport, Kultur, Gesundheit, Wirtschaft, Politik, etc. aus Gladbeck, dem Emscher-Lippe-Kreis und dem Kreis Recklinghausen folgten der Einladung. Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmenden in drei intensiven Stunden mehr als 120 Ideen für das kommende Jahr.
Die Veranstaltung eröffnete Sozialdezernent Ralph Kalveram. Er zeigte sich beeindruckt von der Dynamik und dem Engagement in Gladbeck: „Die Auszeichnung als ‚Familienkommune 2024‘ zeigt, dass das Gladbecker Bündnis weit über unsere Stadtgrenzen hinaus als wertvolle Ressource wahrgenommen wird. Es hat Vorbildcharakter für andere Kommunen.“
Eine anschließende Podiumsdiskussion mit verschiedenen Fachkräften aus Verwaltung, Sozialträgern und Wirtschaft, moderiert von Nadine Müller von der Stabsstelle Zukunft Gladbeck, beleuchtete die Erfolgsfaktoren des Gladbecker Netzwerks. Yasmin Durdu, AWO-Koordinatorin für den Kreis Recklinghausen, hob die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Schulen und Trägern hervor: „Es gibt für neue Projekte keine großen Reibungsverluste - hier ist man nach zwei Monaten weiter als in anderen Städten nach zwei Jahren!“. Elisabeth Kolberg, Sprecherin des Vereins zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft, bestätigte dies und berichtete, dass Gladbeck auch bei der Unterstützung von Auszubildenden erfolgreich sei. Michael Wichert, Leiter des Familienzentrums St. Marien, richtete einen eindringlichen Appell an das Land NRW: „Unsere Netzwerke leisten wertvolle Arbeit für alle Beteiligten und insbesondere für unsere Familien. Diese Arbeit darf nicht allein auf finanzschwachen Kommunen lasten – sie braucht dringend mehr Unterstützung.“
Für eine kurze Entspannung sorgte Qi-Gong-Lehrerin Gabriele Erbe, die mit einem Impuls unter dem Motto „Die Kraft von Vielen ist die Kraft von jedem Einzelnen“ die kreative Phase des Plenums einleitete.
Im Anschluss erarbeitete das Fachpublikum in einer Denkfabrik mit einer neuen Gladbecker Methode zahlreiche Ideen, die kritisch geprüft und optimiert wurden. Als Ergebnis wurden konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Gladbecker Bündnisses erarbeitet, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen. Gleichzeitig konnten zahlreiche Ideen anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Gladbecker Bündnis für Familie, das im nächsten Jahr sattfinden wird, entwickelt werden. Geplant ist eine Festwoche, die eine große Bildungskonferenz, ein Benefiz-Fußballspiel oder einen Spendenlauf, eine Gala oder Feier mit regionaler Prominenz und Talenten, eine Kinowoche, einen Schülerwettbewerb, vielfältige Aktionen auf Spielplätzen, die Aufführung eines gemeinsamen Theaterprojekts, ein Familienpicknick, einen großen Kleider- und Spielzeugmarkt sowie kostenlose Schnupperangebote umfasst.
Am Ende der Veranstaltung waren sich die Teilnehmenden einig: Die Netzwerkarbeit in Gladbeck ist eine Schlüsselressource. Sie spart Zeit, sorgt für reibungslose Abläufe, steigert die Qualität der Ergebnisse, arbeitet nachhaltig und stärkt sowohl Fachkräfte als auch die Familien vor Ort. Kurz gesagt: Netzwerkarbeit macht Gladbeck stark – und setzt Maßstäbe für andere Kommunen.