„Kein Gladbecker Kind, keine Gladbecker Familie darf auf der Strecke bleiben“ – mit dieser ehrgeizigen Forderung gab der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent Rainer Weichelt gleich zu Beginn die Stoßrichtung der Fachtagung vor.
Eine noch stärkere Vernetzung aller Akteure im Bereich Eltern und Kinder, noch bessere Präventionsmaßnahmen und ein passgenaues Ineinandergreifen aller Stellen zur Unterstützung von Familien – daran arbeitet die Präventionsstelle „Gesund aufwachsen in Gladbeck“ seit ihrer Gründung vor zwei Jahren.
Ziel dieser Kooperation mit dem Kreisgesundheitsamt ist es, Angebote, Hilfen und Unterstützung für Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis drei Jahren anzubieten. Und nicht erst, wie Rainer Weichelt in seinem Grußwort sagte, wenn eine Krise sich verfestigt habe. „Prävention muss viel früher beginnen, sie muss für unsere Eltern zu etwas Normalem werden.“
Rund 80 Gäste, darunter Erzieherinnen und Erzieher, Ärztinnen und Ärzte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung waren der Einladung zur Fachtagung gefolgt. Als Redner hatten die Organisatoren diesmal Dietmar Langer gewonnen.
Der Diplom-Psychologe arbeitet seit Jahren in der Kinder- und Jugendklinik in Gelsenkirchen und thematisierte, wie wichtig Bindung für eine gelingende Kindheit und auch für das spätere Erwachsenenleben ist. Nach diesem motivierenden und interessanten Vortrag zeigte die Expertenrunde auf dem Podium gelungene Beispiele aus der Gladbecker Elternarbeit.
Referent Dietmar Langer stellte sein erfolgreiches Projekt „Der Elternführerschein“ vor, Monika Bette vom SKF erzählte von „Opstapje“ und Iris Stehr konnte über die erfolgreichen Pekip-Gruppen in der Evangelischen Kirchengemeinde berichten.
Die Runde wurde komplettiert von Edith Schmitzer (AWO), die „Taff“ vorstellte und von Ingrid Reinermann und Margarete von Rhein. Beide arbeiten für den Kinderschutzbund in den Projekten „Starke Eltern, starke Kinder“ und „Safe“.
Gerade letzteres bietet einen neuen Ansatz, da es sich bereits vor der Geburt eines Kindes an die Eltern wendet. Neben den vielen Erfolgen, die die Projekte bieten, wurde in der Runde aber auch über Probleme gesprochen.
Die Zielgruppe zu erreichen, Hemmungen abzubauen und passgenaue Angebote zu machen, das waren die Themen, über die man sich austauschte.
In einem waren sich aber alle Podiumsgäste und die später referierenden Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes einig: Prävention gelingt nur in einem wirklich guten Netzwerk.