Beides haben EMSCHERGENOSSENSCHAFT und Stadt Gladbeck zusammen mit Tagesstätten-Kindern und Schülern eingeweiht, denn für Schulkinder bietet der Pfad etwas Besonderes: das „Blaue Klassenzimmer“.
„Mit dem Erlebnispfad Unser Hahnenbach machen wir das Ergebnis unserer naturnahen Gewässer-Umgestaltung für die Bürginnen und Bürger in Gladbeck sichtbar. Dabei wurde besonders an die Schulen gedacht, die mit dem Blauen Klassenzimmer eine Unterrichtsstätte unter freiem Himmel erhalten“, erläuterte Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der EM-SCHERGENOSSENSCHAFT das neue Gewässer, das er zusammen mit Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland seiner Bestimmung übergab.
Renaturiert wurde in rund einjähriger Bauzeit der Oberlauf des Hahnenbaches, der untere Teil mit der Einmündung in die Boye soll in zwei Jahren folgen.
Was den Hahnenbach als ehemaligen Schmutzwasserlauf von anderen ökologisch verbesserten Emscher-Zuflüssen unterscheidet, ist der bachbegleitende Erlebnispfad mit sieben Stationen. Eine davon ist das „Blaue Klassenzimmer“ mit steinernen Sitzstufen wie in einem kleinen Amphitheater.
Darüber freut sich Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland besonders: „Das Blaue Klassenzimmer bietet Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder viele Möglichkeiten, Erlebnisse in der Natur vor Ort zu sammeln. Auf diese Weise hat der neu gestaltete Bachlauf einen großen Nutzen für Gladbeck“.
Auch andere Stationen des Erlebnispfades sprechen Kinder an, etwa die Furt durch den Bach (Station 6).
Damit sich der Hahnenbach auch künftig gut entwickelt, hat die nahe gelegene Erich-Kästner-Realschule schon ihr Interesse an einer Bachpatenschaft angemeldet. Als Bachpaten helfen Schulklassen und Gruppen bei der Bepflanzung, untersuchen die Tiere im Bach und achten mit darauf, dass kein Müll liegenbleibt.
Voraussetzung für die Umgestaltung des Hahnenbaches war der Bau eines 2,5 km langen, unterirdi-schen Abwasserkanals von 2006 bis 2009, der das Schmutzwasser aufnimmt. Die Baukosten für den Abwasserkanal lagen bei rund 12,3 Millionen Euro.
Nachdem der Hahnenbach sauber war, wurde Mitte 2010 mit der Renaturierung begonnen. In die 1,5 km lange Gewässerstrecke einschließlich Erlebnispfad hat die EMSCHERGENOSSENSCHAFT rund zwei Mio. Euro investiert.
Dabei wird der Pfad mit 80 Prozent der 350.000 Euro Kosten vom Land NRW gefördert. Für den 1 km langen Unterlauf des Hahnenbaches – dort herrschen schwierige Bodenverhältnisse – sind die Planungen noch nicht abgeschlossen.
Eingebettet ist die Renaturierung des Hahnenbaches in das Großprojekt des Emscher-Umbaus, mit dem die EMSCHERGENOSSENSCHAFT bis zum Jahr 2020 die Emscher und ihre Nebenläufe von Dortmund bis Duisburg in einen abwasserfreien und ökologisch verbesserten Zustand bringen will.