„Schule aus und jetzt“ ist der zweiseitige Fragebogen überschrieben. Die statistische Auswertung der Bögen gibt genaue Informationen über die Berufsaussichten von Gladbecker Jugendlichen. Er macht deutlich, wie viele Schülerinnen und Schüler nach ihrem Abschluss unversorgt bleiben und wo weiterer Bedarf an Beratung und Unterstützung besteht.
„Mit der Auswertung und den Zahlen, die wir durch diese neuen Fragebögen erhalten, haben wir ein wichtiges Instrument zur Steuerung unserer Angebote und unserer Schulentwicklung an der Hand“, sagt Schuldezernent Rainer Weichelt.
583 ausgefüllte Fragebögen haben Anstoß und RAA aus den Gladbecker Schulen zurückbekommen, 470 davon konnten in die repräsentative Auswertung genommen werden.
Das Ergebnis: 17,4 Prozent der befragten Gladbecker Schulabgängerinnen und Schulabgänger haben einen Ausbildungsvertrag in der Tasche, 36 Prozent besuchen ein Berufskolleg, 19,4 Prozent streben das Abitur an, 3,8 Prozent absolvieren eine schulische Ausbildung.
Die Zahlen zeigen aber auch: 12,8 Prozent sind noch unversorgt, 6,8 Prozent nehmen an Maßnahmen wie Qualifizierungen teil.
Bettina Weist, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung: „Die Zahlen zeigen deutlich, wo es Probleme gibt. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund haben erheblich schlechtere Chancen, nach dem Abschluss einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Auch für die Jugendlichen der Förderschulen ist die Situation schwierig. Fast niemand hat dort eine Zusage für einen Ausbildungsplatz. Diese Jugendlichen müssen wir in Zukunft noch besser unterstützen und beraten.“
Mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller 470 befragten Schülerinnen und Schüler wünscht sich diese Beratung. Sonja Fischer (Anstoß) und Wolfgang Krämer (RAA) nehmen derzeit telefonisch zu den Jugendlichen Kontakt auf und vereinbaren Termine.
Sonja Fischer: „Manchmal wird dabei aus einem Termin eine längerfristige Unterstützung, wir bereiten die Jugendlichen auf eine Ausbildung vor und beraten sie bei ihrer Berufswahl.“
Gerade der Gang ins Anstoß-Büro, das die Aufgaben der städtischen Jugendberufshilfe übernommen hat, fällt vielen Schülerinnen und Schülern leicht, hat Bettina Weist beobachtet: „Dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot, das die Jugendlichen ohne große Bürokratie unterstützt und schon große Erfolge vorzuweisen hat.“
Zusätzlich könne man bei der Beratung auf die Kompetenzen der RAA zurückgreifen, die gerade Kinder und Jugendliche mit einem Migrationshintergrund zielgerichtet fördern und begleiten kann.