In den Bann gezogen vom besonderen Flair der stillgelegten Schachtanlage erfahren die Besucher vor Ort, dass die Zeche als Prunkstück des preußischen Staates geplant wurde.
Durch die staatseigene Schachtanlage, die 1908-1910 auf dem Grubenfeld mit der angrenzenden Bauernschaft „Zweckel“ errichtet wurde, wollte man die Kohlepreise Anfang des 20. Jahrhunderts mitbestimmen können.
Die herrschaftliche Architektur macht noch heute den Machtanspruch des Staates deutlich. So wirkt die sanierte Maschinenhalle als Ziegelbau im historistischen Stil elegant und eher altertümlich, während innen Formen und Ornamente des Jugendstils zu finden sind.
Die dekorativen Malereien, die früher die hohen Wände zierten, konnten in Teilen rekonstruiert werden. Erhöht auf einer beeindruckenden Empore hatte der Maschinenführer zu Betriebszeiten alle Schalttafeln im Blick. Heute dient die Architektur regelmäßig als Szenerie für Konzerte und Veranstaltungen.
Die wuchtigen Strom-Umformer und elektrischen Fördermaschinen, die aus dem ehemals hochmodernen Maschinenpark erhalten geblieben sind, werden Technik-Fans begeistern. Aber auch die Menschen auf Zweckel kommen beim Rundgang nicht zu kurz – in Anekdoten über die harte Maloche und die anschließende Erholung im Zechen-eigenen Solbad.
Industriehistorische Führung „Königliches unter Strom“:
Sonntag (23.10.2011) um 14 Uhr
Adresse: Frentroper Strasse 74, 45966 Gladbeck.
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Emscherallee 11, 44369 Dortmund
Der Eintritt für die Führung beträgt 5 Euro, Kinder unter zwölf Jahren nehmen kostenlos teil. Der Treffpunkt ist ausgeschildert. Es wird empfohlen, bei der Führung festes Schuhwerk zu tragen. Weitere Infos unter Telefon 0231/ 93 11 22-33 oder www.industriedenkmal-stiftung.de