Vorangegangen war eine äußerst engagierte und sachliche Diskussion der Mitglieder des Integrationsrates über die erst in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Äußerungen bei Facebook.
Bürgermeister Ulrich Roland und Feuerwehrchef Josef Dehling hatten zu Beginn der Sitzung einen Bericht über die aktuellen Vorfälle gegeben. Bürgermeister Roland hatte auch eine Erklärung von Björn Golombeck, dem Auslöser der Diskussion bei Facebook, vorgelesen. Darin distanziert sich dieser von seinen Äußerungen und bittet um Entschuldigung.
Bürgermeister Roland, der die Äußerungen bei Facebook, wie schon im Haupt- und Finanzausschuss, nachdrücklich verurteilte, hatte sein Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr unterstrichen. „Wir können uns auf unsere Feuerwehr verlassen. Sie rückt bei Alarm aus, unabhängig davon, wer in Not ist.“
Gleichzeitig griff Bürgermeister Roland auch die Wortwahl eines WAZ-Kommentars im überregionalen Teil der Zeitung am 7. Dezember auf. Dort hieß es: „Menschenfeinde dürfen nicht auf Menschen losgelassen werden, erst recht nicht mit Blaulicht.“
Ebenso wie Feuerwehrchef Dehling nahm der Bürgermeister die Mitglieder der Feuerwehr ausdrücklich gegen den Vorwurf, sie seien Menschenfeinde, in Schutz. „Menschen, die auch unter Einsatz ihres Lebens anderen Menschen zu Hilfe eilen, sind keine Menschenfeinde. Sie sind Menschenfreunde!“
Diese Position wurde in der Diskussion von mehreren Mitglieder des Integrationsrates ausdrücklich unterstützt. So bezeichnete Süleyman Kosar die Äußerungen als „dummes, unüberlegtes Verhalten.“ Feuerwehrmänner seien aber keine Menschenfeinde!
Kosar regte an, offensiv dafür zu werben, dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund Dienst bei der Feuerwehr als ehrenamtliche oder hauptamtliche Mitglieder tun. Darüber hinaus schlug er vor, dass Björn Golombeck als Wiedergutmachung die Ausbildung dieser neuen Feuerwehrleute übernehmen solle.
Unterstützt wurde Kosar ausdrücklich von Mehmet Metin und Beiratsvorsitzendem Bahthiyar Ünlütürk: „Wir werden dazu auffordern, dass mehr junge Leute türkischer Abstammung in die Feuerwehr gehen!“
Bahthiyar Ünlütürk appellierte zum Schluss: „Vorfälle wie diese Äußerungen dürfen sich nicht wiederholen.“ Er betont aber auch: „Wer einen Fehler macht, aber sonst glaubwürdig ist, dem muss man auch verzeihen können!“
Der Integrationsrat wird seine nächste Sitzung auf Anregung von Bürgermeister Roland in der Feuerwehr durchführen. Dies wurde von den Beiratsmitgliedern ausdrücklich unterstützt. In dieser Sitzung soll der Integrationsrat über die weitere Entwicklung informiert werden.
Darüber hinaus sollen weitere Schritte, wie z.B. die von allen gewünschte größere Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in der Gladbecker Feuerwehr, beraten werden.