Unter dem Motto „Fair im Miteinander“ diskutierten rund 100 Teilnehmer aus fast allen Bereichen der Stadtgesellschaft im Ratssaal vier Stunden lang über Strategien zur Gewaltprävention.
Eröffnet hatte die Veranstaltung Bürgermeister Ulrich Roland. Er erinnerte in seinem Grußwort noch einmal an das schreckliche Geschehen beim Stadtfest „Gladbeck total“ und den bis heute schwerstverletzten Kevin und machte die Betroffenheit der gesamten Stadtgesellschaft über den Vorfall deutlich.
Zugenommen, so Professor Dollase, habe die Gewalt zwischen Kindern und Jugendlichen nicht, auch nicht ihre Intensität. Allerdings nehme man das Ganze heutzutage anders wahr. „Wir sind alle für das Thema sensibilisiert und das ist auch gut so.“
Jeder Gewaltausübung, so Dollase, sei immer eine Schädigung, eine Kränkung, vorangegangen. „Deshalb ist es so wichtig, wie wir miteinander umgehen, dass wir Respekt voreinander entwickeln.“
Dass Gewalterfahrungen viele Kinder und Jugendliche schon erlebt haben, das zeigten die Erfahrungsberichte, mit denen Mitglieder des Jugendrates das Plenum beeindruckten und aufwühlten.
Vor der Pause dann wurde der Film über das Projekt „Magic Circle“ der Schulpsychologischen Beratungsstelle Münster gezeigt. Dabei bilden Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit Lehrern und Erziehern einen Kreis, in dem sie sich austauschen und über ihre Gefühle berichten.
Erlaubt ist im „Magic Circle“ alles – außer die Äußerungen eines anderen schlecht zu machen. Bei dem erfolgreichen Projekt werden Zuhören, Vertrauen und Gemeinsinn geschärft. Bettina Weist, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung und Bündniskoordinatorin, regte auf dem Plenum an, den Magischen Kreis auch in Gladbeck als verbindendes Element zu installieren.
Bei der Umsetzung boten die Schulpsychologen Dr. Petra Schulte-Löbbert und Arnold Evertz ihre Hilfe an. Beide arbeiten in der Regionalen Schulberatungsstelle im Gladbecker Bürgerhaus Ost und unterstützen Lehrer, Schüler und Eltern.
Auch beim Projekt Schulcoaching, das ab Dezember mit Bündnis-Mitteln an der Lambertischule umgesetzt wird und bei den ersten Schritten zu einem gesamtstädtischen Gewaltpräventionskonzept wurde deutlich, dass Gladbeck sich auf einem guten Weg befindet.
Das spiegelte auch noch einmal Bündniskoordinatorin Bettina Weist in ihrem Ausblick wider: „Wir können auf sehr erfolgreiche Arbeit, vor allem in den Werkstätten, zurückblicken!“
Ab Januar treffen sich die vier Werkstätten de Gladbecker Bündnis wieder und arbeiten weiter an ihren inhaltlichen Schwerpunkten.