Finanziert wurde die Zwei-Millionen-Euro-Investition vor allem aus dem „Investitionspakt zur energetischen Erneuerung sozialer Infrastruktur in den Kommunen“. Aus dem Konjunkturpaket I hatte die Stadt Gladbeck gut 1,3 Millionen Euro für die energetische Sanierung der Erich Kästner-Realschule bekommen und mit rund 700.000 Euro Eigenmitteln ergänzt.
Aus diesen Mitteln werden die Außenhaut des Gebäudes komplett saniert: Fassade und Dach gedämmt, die Fenster erneuert. Abgeschlossen ist bereits die Erneuerung des Dachs, der Fenster und Türen des Westtraktes. Die Gesamtmaßnahme wird im nächsten Jahr abgeschlossen.
Eigene Heizwärmeversorgung des Schulzentrums Brauck
Technisches Herzstück der Sanierungsmaßnahmen ist ein Blockheizkraftwerk mit einer thermischen Leistung von 81 Kilowatt und einer elektrischen Leistung von 50 Kilowatt, das die Erdgasheizung des Schulzentrums mit einer eigenen Heizwärmeversorgung ergänzt.
„Bei Kosten von 106.000 € und jährlichen Einsparungen/Erträgen von über 20.000 € hat sich die Investition bereits nach wenigen Jahren amortisiert.“ erklärt Michael Chlapek.
Zusätzlich wurde die Wärmeversorgung des Schulzentrums durch eine neu verlegte, ca. 180 m lange Nahwärmeversorgungstrasse optimiert, die die alte, schlecht isolierte Wärmeversorgungsleitung unter dem Schulhof ersetzt.
Fotovoltaikanlagen der SL Bürgerenergie Gladbeck
Als weiterer Baustein zur Energieversorgung des Schulzentrums wurden von der SL Bürgerenergie Gladbeck auf den Gebäuden der Erich-Fried-Schule in diesem Jahr Fotovoltaikanlagen installiert. Aktuell wird die Dreifachsporthalle des Schulzentrums mit Solarmodulen ausgestattet. Auch diese Anlage wird noch in diesem Jahr fertiggestellt.
Projekt „Klimaneutrale Dienstfahrten der städtischen Mitarbeiterschaft“
Die Anlagen der SL Bürgerenergie haben jetzt auf dem Dach der Erich Kästner-Realschule eine „kleine Schwester“ bekommen: „Ungewöhnlich ist die Art der Finanzierung,“ erläutert Bürgermeister Roland. „Die Ämter der Stadtverwaltung haben die Vier-Kilowatt-Anlage im Rahmen des Projektes ‚Klimaneutrale Dienstfahrten’ finanziert!“
Seit 2008 werden zur klimaneutralen Kompensation von Dienstfahrten, die von städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit PKW oder Flugzeug ausgeführt werden, Ausgleichszahlungen geleistet. „Bei jährlich 4.000 Euro sind so bisher 16.000 Euro zusammengekommen, mit denen wir die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Erich Kästner-Realschule finanzieren konnten.“
Der von der Anlage produzierte Strom wird von der Erich Kästner-Realschule selbst verbraucht. Die Selbstverbrauchsvergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und die künftigen Ausgleichszahlungen der Ämter im Rahmen des Projektes „Klimaneutrale Dienstfahrten“ werden zur Erweiterung der Fotovoltaikanlage verwandt.
Schulleiter Gerd Weggel freut sich besonders über die Installation „sekundärer Zähleinrichtungen“, die eine pädagogische Einbindung der Fotovoltaikanlage in den Unterricht ermöglicht und diese als schulisches Lehrobjekt für den praktischen Umweltschutz nutzbar macht:
Über eine Anzeigetafel werden die Schülerinnen und Schüler über die aktuellen Produktions-/Betriebsergebnisse und die momentane elektrische Leistung informiert. Außerdem werden die seit Inbetriebnahme am 5. Dezember 2011 gewonnene elektrische Energie und die hierdurch reduzierten CO2-Emissionen angezeigt.
„Wir haben uns beim Bau dieser zusätzlichen Fotovoltaik-Anlage daher bewusst für die Erich Kästner-Realschule entschieden,“ sagt Bürgermeister Ulrich Roland, „da die Schule ihren Schwerpunkt im Bereich Biologie-Ökologie hat.
Roland erinnert daran, dass die Schule erst Anfang des Jahres vom Arbeitgeberverband im Beisein von Ministerin Silvia Löhrmann für ihr Engagement in den so genannten MINT-Fächern (Initialwort für die Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) mit dem Gütesiegel „MINT-REAL“ ausgezeichnet wurde. In der Laudatio hieß es:
"Die Erich Kästner Realschule in Gladbeck lebt eine beispielhafte Kultur der Kooperation und Vernetzung nach innen und nach außen. Das Engagement in den MINT-Fächern bildet einen wesentlichen Bestandteil des Schulentwicklungsprozesses."