Es ist ihm gelungen, seine eigenen Ahnen bis in das Jahr 860 zurückzuverfolgen. Daher umfasst die Chronik der Familie Pies auch an die 40.000 Seiten. Zahlreiche Publikationen hat der Referent verfasst, darunter auch das Handbuch „Abenteuer Ahnenforschung“.
In seinem Vortrag gab der Genealoge umfangreiche Tipps und motivierte die Zuhörer, selbst auf Spurensuche zu gehen. Dabei empfiehlt er, sich auf die Erforschung der mütterlichen Zweige zu konzentrieren, denn: „Der Vater ist immer ungewiss, die Mutter dagegen immer gewiss.“ Meistens lassen sich die Ahnen bis zum Jahr 1650 zurückverfolgen. Theoretisch müsse sich die Zahl der Vorfahren in jeder Generation verdoppeln.
Allerdings ist der sogenannte Ahnenimplex zu beachten: Da insbesondere die adligen Familien standesgemäß heirateten, war die Verbindung mit weitläufig oder näher Verwandten häufig. Pies stellt fest, dass „jeder mit jedem mehr oder weniger verwandt ist“ und der Wahrscheinlichkeit nach „jeder 1,3. Deutsche Karl den Großen als Vorfahren hat“.
Der Referent ging auch auf die Bedeutung von Familiennamen, Hausmarken, Siegeln und Wappen ein. Im seinem anschließend vorgeführten Film wurde das Vorgetragene verdeutlicht. Zahlreiche Interessierte nutzten nach dem Vortrag die Gelegenheit, ihre persönlichen Fragen direkt an den Referenten zu stellen.
Ein informativer und unterhaltsamer Abend, bei dem viele Fragen beantwortet und einige Interessierte mit dem „Virus“ der Ahnenforschung angesteckt wurden.
Im Stadtarchiv Gladbeck können Familienforscher vor allem in Personenstandsunterlagen und alten Einwohnermeldekarten fündig werden.
Die Öffnungszeiten des Archivs im Neuen Rathaus, Untergeschoss: dienstags – freitags 8.30 – 12.00 Uhr, dienstags – donnerstags 13.30 – 15.30 Uhr, Telefonische Anmeldung unter 02043 / 992700 oder 992028.