„Wesentliche Teile der städtischen Infrastruktur, Straßen und Grünanlagen ebenso wie Schulen und Kindergärten, Sport und Kultur, viele Angebote, die eine Stadt lebenswert machen, werden über den städtischen Haushalt finanziert,“ betont der Bürgermeister. „Einsparungen oder Steuer- und Gebührenerhöhungen treffen letztlich alle.“
Daher können sich in diesem Jahr alle Bürgerinnen und Bürger an der Diskussion über den städtischen Haushalt 2011 beteiligen. Am 10. Februar wird der Haushaltsentwurf in den Rat eingebracht. An diesem Tag wird auch eine spezielle städtische Internetseite freigeschaltet, auf der zusammengefasst wesentliche Eckdaten des Haushaltsentwurfes und der gesamte Haushalt 2011 veröffentlicht werden.
Außerdem können direkt von dieser Seite Vorschläge und Anregungen zum Haushalt gemacht werden. „Nicht mit Ideen sparen!“ bittet Bürgermeister Roland die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger.
„Wir fahren schon seit vielen Jahren einen harten Sparkurs: Dazu mussten wir rund 300 Stellen streichen, so viel wie die Verwaltung einer kleineren Stadt, haben einzelne Angebote wie die Sauna im Hallenbad ganz geschlossen und andere gekürzt,“ so der Bürgermeister.
Die Möglichkeiten weiterer Einsparungen sind aber trotz aller Anstrengungen nahezu ausgeschöpft. „Die Zitrone ist ausgequetscht“, sagt Ulrich Roland.
Trotz aller Konsolidierungsanstrengungen droht dem Gladbecker Haushalt in den kommenden Jahren die bilanzielle Überschuldung, das heißt, die Stadt würde jede finanzielle Entscheidungsmöglichkeit verlieren: „Vor allem viele externe Einflüsse, Beschlüsse von Bund und Land zu Lasten des städtischen Haushaltes, fehlende Steuereinnahmen, gestiegene Sozialkosten, geben uns keinen weiteren Spielraum mehr“, beschreibt der Bürgermeister die dramatische Lage.
„Wo kann gespart werden, was hat auch in Zeiten knapper Kassen absolute Priorität, was ist am ehesten verzichtbar?“ – Das sind die Fragen. Jeder, der mitdiskutieren möchte, kann sich ab 10. Februar aktiv über die Internetseite www.gladbeck.de an den Haushaltsplanungen für das Jahr 2011 beteiligen und neue Ideen einbringen.
Natürlich können Spar-Ideen auch per Post eingereicht werden.
Die Vorschläge werden durch die Verwaltung innerhalb von vier Tagen geprüft und beantwortet. Alle Spar-Tipps und die Stellungnahmen der Stadt werden gesammelt und im Online-Bürgerhaushalt veröffentlicht.
Abschließend gehen sie zur weiteren Beratung an die Politik. „Ziel des Bürgerhaushaltes ist es, bisher unentdeckte Sparmöglichkeiten zu erschließen, Transparenz für unsere Entscheidungen zu schaffen und verstärkt Bürger-beteiligung zu fördern. Das ist eine weitere gute Möglichkeit, um Demokratie live zu er-leben“, erklärt Bürgermeister Ulrich Roland und ist sich sicher: „Gladbeck ist knapp bei Kasse. Wir sind aber reich an engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich sehr um ihre Stadt bemühen und viele gute Ideen haben!“