Tanzen, immer weiter tanzen. Egal was geschieht, und sollte die Welt einstürzen. In den Tanzstücken und Performances der französischen Choreografin Mathilde Monnier schafft sich die Bühne ihre eigenen Koordinaten – außerhalb von realem Raum und konkreter Zeit.
Für Twin paradox hat sie sich von den populären Tanzmarathonveranstaltungen in den USA der 1920er Jahre inspirieren lassen. Im Schatten der Wirtschaftskrise entwickelten sich die Turniere zu einer umsatzstarken Unterhaltungsindustrie, in der bald Tanzrichter, Trainer und unseriöse Veranstalter den Ton angaben. Nicht selten endeten die tagelangen Dauertänze in Kollaps, Krise und Skandal.
An diesem Urbild vom endlosen Wettbewerb fasziniert Monnier vor allem die halluzinatorische Dauer und die Kraft, mit der der Tanz in einem scheinbar unendlichen Zeit-Raum-Kontinuum seine eigene Realität behauptet. Tänze wie Lindy Hop, Jitterbug, der Harlemer Shim Sham und Volkstänze bilden die Spannungsachsen für eine Choreografie, die in der Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck über das Wechselspiel von Konstruktion und Dekonstruktion, von Blüte und Verfall zu neuen Formen findet.
Im Mittelpunkt steht das tanzende Paar. Allerdings nicht als Duo im Sinne einer Tanzformation, sondern als Ureinheit jeder Gemeinschaft: Zwei Helden des Alltags, zwei, die sich halten, die durchhalten, um zu überleben.
Ein Tanzstück mit Musik von Luc Ferrari als Deutschlandpremiere.
Eine Koproduktion der Ruhrtriennale mit dem festival montpellier danse 2012, Théâtre de la Ville, Paris, Charleroi DANSES Centre chorégraphique de la federation Wallonie Bruxelles, Centre Choréographique national de Montpellier Languedoc-Roussillon.
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation / DGCA.
20. 21. und 22. September 2012
Maschinenhalle Zweckel, Gladbeck
Zeit: 20 Uhr
Dauer: ca. 2 h 30 min
Tickets: 20/30/40 €, ermäßigt ab 10 €
Bus-Transfer
Information und Tickets: www.ruhrtriennale.de