Sein Fazit: „Während es im Jahr 2010 praktisch keinen Fortschritt in Sachen A 52 gegeben hat, hat die Angelegenheit zu Beginn des Jahres erneut Fahrt aufgenommen. Wir, die Anliegerstädte Essen, Bottrop und Gladbeck haben uns, nicht zuletzt auf Initiative der Stadt Gladbeck, in einem gemeinsamen Brief an Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer gewandt.
Nun wird ein gemeinsames Gespräch mit seinem zuständigen Staatssekretär Enak Ferlemann und dem Parlamentarischen Staatssekretär des Landes, Horst Becker, vorbereitet.“
Voraussetzung für die Initiative der drei Städte war eine neue Dialogbereitschaft, die es seit Mitte vergangenen Jahres gibt. „Wir erleben, dass versucht wird, wieder Vertrauen aufzubauen, es wird mit der Stadt geredet, man hört unsere Argumente an,“ sagt Ulrich Roland.
Trotzdem sind aus Sicht der Stadt Gladbeck zahlreiche Fragen offen.
So erinnert Bürgermeister Roland in seinem Antwortschreiben an Staatssekretär Ferlemann daran, dass der Stadt bis heute nicht die angeblichen gesetzlichen Grundlagen genannt wurden, die gegen eine durchgehende Tunnellage der A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet sprechen.
Darüber hinaus erinnert der Bürgermeister daran, dass der Ausbau der B 224 nicht nur in Gladbeck auf erhebliche Akzeptanzprobleme bei vielen Menschen stößt. Es sei daher vor Einleitung des Planfeststellungsverfahrens nötig, zwischen Stadt, Land und Bund Einigkeit über die vom Rat der Stadt gestellten Anforderungen an den Ausbau der A 52 zu erzielen, so wie es der Rat bereits im Mai 2009 gefordert hatte.
Ein früheres Planfeststellungsverfahren, so wie es nach dem Brief von Staatssekretär Ferlemann für Mitte 2011 vorgesehen sei, würde aus Sicht der Stadt eher zu einer Verstärkung der bestehenden Widerstände führen. Insbesondere auch diese Themen sollen in Kürze mit den beiden Staatssekretären besprochen werden.
Bürgermeister Roland betont ausdrücklich, dass Grundlage allen Handelns der Stadt weiterhin der nahezu einstimmige Beschluss des Rates aus dem Jahre 2009 ist. „Die damals erhobenen 7 Forderungen haben heute noch ihre Gültigkeit!“
Die von verschiedensten Stellen wiederholt aufgestellten Behauptungen, “die Stadt Gladbeck würde immer wieder neue Forderungen aufstellen, würde immer wieder nachlegen“, sei daher schlichtweg falsch.
Tatsächlich habe es aus Sicht der Stadt Gladbeck in der Vergangenheit erhebliche Vertrauensprobleme gegeben: „Besuche wurden angekündigt, wurden abgesagt. Behauptungen wurden vom Land, vom Landesbetrieb, vom Bund aufgestellt und nicht belegt. Wir mussten sogar eigene Gutachter beauftragen, um unsere Position zu festigen und zu belegen. Dies mit nicht unerheblichen finanziellen Mitteln!“
Trotzdem setzt Bürgermeister Roland weiter auf einen Dialog: „Ich stehe im Gespräch mit dem Land. Diese sind deutlich offener und konstruktiver geworden. Gegenüber der ursprünglichen Forderung der Stadt Gladbeck aus den 90er Jahren, ‚einen stadtverträglichen Ausbau der B 224 zur A 52 zu führen’, sind wir schon sehr viel weiter.“
Weitere Informationen zum Ausbau der A52/B224 finden Sie hier